Montag, 22. September 2014

Leben im 21sten Jahrhundert

Willkommen im wundervollen 21sten Jahrhundert, wo Autos fliegen, alle in modernen Glaskuppeln in den Wolken wohnen und jeder einen Roboter hat, der einem jede Arbeit im Haushalt abnimmt.
So, oder zumindest so ähnlich wurde in Filmen, Büchern und Voraussagen das 21ste Jahrhundert präsentiert und das schien gar nicht abwegig zu sein, wenn man den technischen Fortschritt betrachtet hat, der immer schneller voran schritt.
Leider gab es aber eine Sache, dieses universelle GLÜCK FÜR ALLE MENSCHEN verhinderte... der Kapitalismus und die damit verbundene Gier einiger weniger.
Die "Superreichen" unserer Zeit scheinen nur ein Ziel zu haben und das ist, noch reicher zu werden.
Welcher Mensch benötigt für sich alleine 1.000.000.000 Dollar/Euro? ...und warum müssen es erst 20 oder 50 Mrd. sein?
Ist es, damit man selbst und seine Familie sorgenfrei leben kann?
Das glaube ich nicht, denn dafür würde "schon" ein zweistelliger Millionenbetrag mehr als ausreichend sein.
Vielmehr scheint es hier nur um den eigenen Status zu gehen und um seine Gier nach Geld zu befriedigen.
In den Medien werden diese Menschen gefeiert weil sie reich sind und nicht, weil sie sich sozial verhalten würden.
Es werden Milliardärskinder gezeigt, die ihnen 18ten Geburtstag mit hunderten Magnumflaschen Champagner für mehr als 1000 $ pro Flasche feiern und das rund um den Globus 24 Stunden lang. Diese Bilder werden im TV oder in diversen Zeitschriften als Event des Jahres betitelt und regelmäßig wieder hervorgeholt.
Es wird ein Gemälde bei Christie's für 140.000.000 $ versteigert.

Mir wird schlecht, wenn ein Mensch für ein einziges Stück bemalte Leinwand über 140.000.000 $ bezahlt und ihm diese Summe egal ist, weil sie ihm offensichtlich nicht fehlt. Wie vielen armen Kinder man von diesem Geld ein normales Leben ermöglichen könnte, will ich gar nicht wissen. Aber scheinbar ist diesem Jemand ein Bild an seiner Wand wichtiger als anderen Menschen zu helfen ein normales Leben führen zu können.

Mir wird schlecht bei dem Anblick, wie sich "Teenager" mit Champagner überschütten und zeitgleich Kinder mit einer Hand voll Reis am Tag ums überleben kämpfen.

Mir wird schlecht, wenn Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und die ihren Körper, beim schleppen von schwerem Material, oder arbeiten mit gefährlichen Substanzen, ruiniert haben und nun im Park Leergut sammeln, weil sie von ihrer Rente nicht leben können.

Mir wird schlecht, wenn große Unternehmen anfangen Wasserquellen zu kaufen, weil das der Rohstoff ist, der zukünftig am nötigsten ist, nur um zukünftig daraus soviel Profit wie möglich schlagen zu können.

Mir wir schlecht, wenn am Aktienmarkt mit Lebensmitteln gehandelt wird und damit der Preis für Lebensmittel an der Börse nicht abrutscht, Millionen Tonnen dieser Lebensmittel vernichtet werden, um das Angebot zu verknappen.

Mir wird schlecht, wenn Politiker immer so tun, als würden sie Entscheidungen im Sinne der Bürger treffen. Sie privatisieren die Energieversorgung, angeblich um durch den Wettbewerb die Preise zu senken. Als nächstes wollen sie die Wasserversorgung stärker privatisieren, angeblich aus dem gleichen Grund. Dass es dabei ausschließlich um den Profit geht, der nicht möglich ist, wenn man die städtischen Versorger nicht rausdrängen kann, wird unter den Teppich gekehrt.

Mir wird schlecht, wenn der Staat milliardenschwere Unternehmen wie Aldi subventioniert, weil diese gierig jede Gesetzeslücke ausnutzen um ihre Gewinne weiter zu steigern und der Staat nichts gegen diese Lücken tut, sondern sie totschweigt.

Mir wird schlecht, wenn Unternehmen immer mehr Jobs zu unwürdigen Arbeitsbedingungen ins Ausland verlagern, oder die Löhne immer weiter kürzen, so dass Familien fast nicht mehr davon leben können, um den Aktionären (die das eigentliche Sagen in den Unternehmen haben) und dem Vorstand die dicken Taschen immer weiter zu füllen. Der größte Irrsinn ist, dass aber hier alle weiter die Produkte kaufen sollen, obwohl man Stellen streicht und die Löhne immer weiter kürzt.

Mir wird schlecht, wenn Kinder immer mehr ihrer Kindheit beraubt werden, weil ihre Arbeitskraft früher gebraucht wird, um das brüchige Gebilde des Sozialstaates aufrecht zu erhalten, weil die Masse der Bevölkerung nicht die Masse des Vermögens hat.

Mir wird schlecht, wenn in Afrika Flächen für Ackerbau für den Anbau von Rapsöl zur Gewinnung von "BIO"Sprit genutzt werden, während Menschen in der Region verhungern.

Mir wir schlecht, wenn der Boden beim Fracking mit Chemikalien vollgepumpt wird, nur damit Energiekonzerne billig jeden Rest Gas aus dem Boden holen können und auf Folgen wie Grundwasserverschmutzung oder Erdrutsche keine Rücksicht nehmen.

Mir wird schlecht, wenn Mieten in Städten immer weiter steigen, weil jeder dort das große Geld machen will und die Menschen, die hart für ihr Bisschen Geld arbeiten, auch noch einen langen Anfahrtsweg mit ihrem alten, wartungsanfälligen, aber gerade noch finanzierbarem Auto zurücklegen müssen.

Mir wird schlecht, wenn der Mensch nicht mehr als Mensch, sondern als billige Arbeitskraft, Steuerzahler und Kunde gesehen wird und das Wort Menschlichkeit immer mehr an Bedeutung verliert.

Grundsätzlich geht es uns immer noch ganz gut, denn es stehen tausende Menschen vor Apple-Stores um ein Smartphone für 700 Euro zu kaufen. Wir leben in Wohnungen die im Winter beheizt sind und die Lebensmittel sind bezahlbar. Es gibt soziale Unterstützung für Bedürftige.
ABER... wenn das Geld der Welt gleichmäßiger und vor allem Gerechter verteilt werden würde, könnte man viel Leid auf dieser Welt verhindern, Kinder könnten ihre Kindheit genießen. Familien hätten mehr Zeit füreinander und man müßte keine Angst davor haben, alt zu werden.
Es wird also Zeit, dass wir aufhören die Superreichen zu bewundern und sie in den Medien (die Ihnen auch gehören) zu feiern und sie stattdessen für ihre Gier zu verachten, denn sie werden erst aufhören über ihre Firmen(beteiligungen) andere Menschen auszubeuten, wenn wirklich nichts mehr bei ihnen zu holen ist.

Mittwoch, 3. September 2014

Der Sinn des Lebens

Es klingelt an der Tür und als ich sie öffne, stehen vor der Tür zwei Damen, in der Hand lauter Broschüren und eine Bibel.
Sie möchten mit mir über Gott sprechen.
Die einzige Frage die ich an Gott habe ist, warum er mir mit solchen Leuten den Tag versauen will.
Ich bleibe aber höflich und sage den beiden Damen, dass ich kein Interesse habe, aus der Kirche ausgetreten bin und ohnehin nicht an ein Leben nach dem Tod glaube.
Der letzte Hinweis lässt die beiden Damen die Augen aufreißen und eine scheint sogar einen entsetzten Aufschrei zu unterdrücken.

"Das ist aber schade, dass Sie nicht an ein Leben nach dem Tod glauben, denn welche Hoffnung bleibt Ihnen denn dann. Wäre es nicht schön etwas zu haben, worauf man sich freuen kann?"

In dem Moment wird mir klar, dass die beiden es nicht anders verdient haben und ich nicht mehr zurückhaltend sein muss.

"Ich weiß ja nicht, wie ihr Leben so läuft, aber ich denke man sollte das jetzige Leben genießen und schätzen, statt sich auf was zu freuen, was es sicherlich nicht geben wird. Ich brauche keine Hoffnung für ein Leben nach dem Tod, denn ich liebe in diesem Leben so viel, dass kann mir ein "HIMMEL" gar nicht bieten. Zu sehen wie mein Kind aufwächst (DIE BEIDEN SIND OFFENSICHTLICH KINDERLOS, WAS BEI DEREN OPTIK NICHT VERWUNDERLICH IST) ist für mich das Größte und ich bin dankbar für jeden Tag, den ich erleben darf. Wenn ich am Ende meines Lebens zurückblicke, will ich mich über das freuen können, was ich erlebt habe und nicht auf das, was mich im unwahrscheinlichen Fall vielleicht erwarten könnte!"

Nachdem die beiden Damen scheinbar recht sprachlos meine Aussage verdauen, schließe ich die Tür wieder.
Hat Spaß gemacht... danke Gott!