Sonntag, 10. August 2014

Mitleid mit den geistig Schwachen

Es gibt genug Regeln auf dieser Welt und trotzdem gibt es Menschen, die sich selbst weitere Regeln auferlegen, die ihr Leben beeinflussen und aus ihrer Sicht verbessern sollen. Einige dieser Regeln sind durchaus sinnvoll, andere dagegen eher nicht. Sinnvolle Regeln sind meiner Meinung nach Regeln, die sich zum Beispiel auf eine gesunde Lebensweise beziehen, wie zum Beispiel eine Diät bei Übergewicht, oder ein Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss.
Weniger sinnvoll ist eine Diät, die man macht, wenn man ohnehin schon untergewichtig ist, aber unbedingt in die noch engere Hose passen will, weil einem die Modeindustrie das mit ihren Magermodels als "schön" suggeriert. Dann gibt es religiöse Regeln, wie zum Beispiel die Fastenzeit, die in unseren Regionen eher als nicht notwendige Empfehlung angesehen wird. Bei den Moslems wird der Ramadan dagegen relativ konsequent eingehalten.
All diese Regeln erfordern gewisse Opfer und eine entsprechende Disziplin, die gesellschaftlich zu Ausgrenzungen führen kann.
 Vegetarier oder gar Veganer werden weniger zu Grillparties eingeladen, obwohl es da ja auch gewisse Möglichkeiten gibt, außer Brot und Maiskolben.
Das größte persönliche Opfer bringt aber eine Gruppierung geistig schwacher Menschen, die es mit ihren Regeln sogar darauf anlegen, gesellschaftlich ausgeschlossen zu werden.
Eine Gruppierung, die sich im zwanzigsten Jahrhundert gebildet hat, schnell gewachsen ist, aber deren Lebensweise sich nicht durchsetzen konnte und somit zum Glück auch wieder ein relativ schnelles Ende gefunden hat. Heute gibt es noch Menschen, die sich dieser Ideologie, angeblich aufgrund ihrer Herkunft verpflichtet sehen, aber diesen Menschen fehlt es nicht nur an sozialer Kompetenz, Aufgeschlossenheit und Reife, sondern auch an der nötigen Intelligenz das zu begreifen. Die Rede ist von Nazis.
 Ich möchte hier keinesfalls die hasserfüllten Einstellungen der Nazis gut heißen, sondern möchte nur einmal vor Augen führen, wie schwer es ist, ein echter Nazi zu sein und dass man diese Menschen neben der Verachtung für ihre Einstellung, auch mit Mitleid für ihre unnötigen Opfer bedenken kann. Nazis sind in unserer Gesellschaft sehr verhasst, was Ihrer Einstellung gegenüber allen Nicht-Nazis geschuldet ist. Das geht sogar soweit, dass Nazis sich nicht mit Nazis aus anderen Ländern verstehen, weil diese ja offensichtlich aus einem anderen Land kommen. Alleine das disqualifiziert andere Menschen schon für diese sonderbare Gruppierung und es reicht da nicht, die gleiche Ideologie zu verfolgen.
Ausgehend von dieser einen Regel, ergeben sich, wenn man denn das Leben als Nazi konsequent verfolgt, unfassbar schwierige Einschränkungen im Alltag. Grundsätzlich gilt, dass alles verboten ist, was nicht wirklich deutsch ist. Auch wenn einige Produkte in anderen Ländern quasi zu Bedingungen produziert werden, die an Sklaverei erinnern, reicht diese Ausbeutung nicht wirklich aus um den hohen arischen Ansprüchen eines Nazis genüge zu tun. Daher ergibt sich ein sehr eingeschränktes Leben, das fast Bedauern auslösen könnte, wenn diese Probleme nicht komplett selbst verschuldet entstehen würden und sie es nicht anders verdient hätten.

1. FREUNDE:
 Eigentlich gibt es nur eine Regel, die die komplette Ideologie von Nazis zusammenfasst. Wer kein Nazi ist, ist nicht akzeptabel! Wenn er aber darüber hinaus nicht mal Deutscher ist, ist jegliche Interaktion mit allem was mit, durch oder aufgrund dieses Individuums passiert zu verschmähen und konsequent zu unterbinden. Es ist also nur gestattet mit Menschen auf normale Weise zu kommunizieren, die nachgewiesener Maßen eine deutschdeutschdeutsche Abstammung haben und auf diese nicht nur stolz sind, sondern auch alle anderen Abstammungen strickt ablehnen. Alle anderen Menschen sind, wenn überhaupt, abfällig und beleidigend anzusprechen. Dabei ist zu beachten, dass man möglichst bedrohlich und laut spricht, damit der Standpunkt deutlich rüberkommt. Es reicht übrigens nicht aus, einen deutschen Personalausweis zu besitzen, denn den vergibt der Staat ja an jeden, der auf deutschem Boden geboren wird, auch wenn dieser Mensch offensichtlich weder optisch noch namentlich den Vorgaben der Nazis entspricht. Kurz: Freunde (oder Kameraden wie der Nazi sagt) sind schwer zu finden, wenn man nur einen Bruchteil der Weltbevölkerung in die engere Auswahl lässt. Da diese Abneigung auf Gegenseitigkeit beruht, ist keiner aus der restlichen Bevölkerung traurig, wenn er keinen Nazi für den Freundeskreis abbekommen hat.

 2. WOHNEN:
Man kann als heutiger Nazi nicht einfach irgendwo wohnen. Es sollte sichergestellt sein, dass in der näheren Umgebung so wenig Immigranten wie möglich wohnen. Ganz ausschließen lässt sich das natürlich nicht, da man ja nie weiß, wer denn die Wohnung des verstorbenen sechsundneunzigjährigen Nachbarn bezieht, mit dem man sich so schön über die gute alte Zeit unterhalten konnte.
In diesem Fall ist man als Nazi angehalten, den immigrierten Eindringling durch deutliche Aktionen davon zu überzeugen, dass die Entscheidung, eben diese Wohnung zu beziehen, wohl etwas unüberlegt war und man diese nur als Übergangswohnung ansehen sollte.
Häufig ist, wenn man es genau nimmt, das Haus selber ja schon das Problem. Wenn man nicht genug Geld hat, um sich ein neues Haus zu bauen und dann persönlich überwacht, dass wirklich JEDER auf der Baustelle auch wirklich deutscher Abstammung ist, fühlt man sich direkt unwohl in der Haut und wird wohl nie ruhig schlafen. Da hilft es nur bedingt, dass die Arbeitskräfte, die schwarz angeworben wurden, zu einem Hungerlohn abgespeist werden, wie es die Erfinder des Nationalsozialismus auch schon gemacht haben.  Eine Kontrolle der Zulieferer von Beton, Steinen, Fenstern, Rohren, Kabeln und was ein anständiges Haus noch so benötigt, ist gar ein Ding der Unmöglichkeit.

3. AUTOS:
Jetzt könnte man denken, dass die Entscheidung, welches Auto man kauft, relativ einfach ist, weil gerade deutsche Automarken ja relativ populär sind. Aber finden sie mal ein Auto, das nicht nur den Namen eines deutschen Herstellers trägt, sondern auch in Deutschland selbst gebaut wurde.
Wenn die Bremsanlage zum Beispiel in Tschechien gebaut wurde, ist es wenig ratsam eben diese Bremsanlage aus arischer Überzeugung nicht zu betätigen, wenn man auf ein Stauende zufährt.
Es würde auch reichlich Übung kosten, ein Auto immer genau da ausrollen zu lassen, wo man dann am Ende stehenbleiben möchte, vor allem wenn die Strecke abschüssig ist.
Kurzum der Rechercheaufwand, der da betrieben werden müsste, um ein arisch einwandfreies Fahrzeug zu erwerben ist derartig hoch, dass man wahrscheinlich ein eigenes Auto konstruieren und zusammenbauen könnte. Letztlich bleibt auch hier nur der Kompromiss übrig, sich auf einen namentlich deutschen Hersteller zu einigen, oder ein ausrangiertes Bundeswehrfahrzeug zuzulegen. Leider erhalten Panzer keine Straßenzulassung und auch der Rest der Ausrüstung ist generell sehr alt, wenn es dann endlich ausgemustert wird.

4. ARBEIT:
Als ob es nicht schon schwer genug wäre, einen Job zu finden, versuchen sie mal im Berufsleben klar zu kommen, wenn es nicht möglich ist, mit oder gar für einen Immigranten zu arbeiten. Es gibt zwar reichlich geschäftstüchtige Zuwanderer, die erfolgreich ihr eigenes Unternehmen führen, aber das ausgerechnet in Deutschland zu tun und dann einem Deutschen womöglich aufzutragen, was er zu tun hat, ist nach der Definition von Ausländern in Deutschland aus der Sicht eines Nazis schon grundsätzlich ein Fehlverhalten.
 Der Ausländer hat dem Deutschen gefälligst die Arbeit wegzunehmen und nicht anzubieten, denn sonst wird das ganze Konzept eines Nazis total über den Haufen geworfen. Die ganzen "AUSLÄNDER RAUS" Parolen würden ja immerhin ad absurdum geführt, wenn der Immigranten-Chef darauf hört, das Land verlässt und den Job des deutschen Angestellten gleich mitnimmt.
Also bleibt auch hier nur eine geringe Auswahl an beruflichen Perspektiven übrig.
Die Bundeswehr wäre natürlich der perfekte Arbeitgeber, auch wenn sie gegenüber der Vorgängerinstitution relativ verweichlicht erscheint, aber sobald man da seine Gesinnung durchblicken lässt, wollen die einen gar nicht mehr haben. Also lebt man größtenteils vom Staat, in dem man die soziale Unterstützung in Anspruch nimmt. Das hat den Vorteil, dass der Vorwurf, dass Ausländer den deutschen den Job wegnehmen, an Glaubwürdigkeit innerhalb der Gruppierung gewinnt. Das einem der Job nicht durch einen Immigranten mit entsprechender Ausbildung weggenommen wird, sondern man einfach nicht ausreichend qualifiziert ist, weil es viel einfacher war allen Nicht-Nazis die Schuld zu geben, statt sie bei sich selber zu suchen, wird nicht erwähnt, oder gar erkannt.
Für einen Nazi gilt der Grundsatz "Lieber einen unqualifizierten Deutschen beschäftigen, als einen qualifizierten Immigranten.". Das hat nach Aussage der Nazis irgendwas mit Nationalstolz zu tun. In Wirtschaftsstudien wird dieses Prinzip nicht gelehrt, aber das wissen Nazis nicht, denn "Uni" kennen sie eher nur mit dem Zusatz "-form".

5. ÄUßERES ERSCHEINUNGSBILD:
Eine Uniform wie sie der (Ur-)Opa vielleicht getragen hat, wäre das ideale Kleidungsstück aus der Sicht eines Nazis. Da man diese Dinger mit den Hosen, die aussahen als hätte man die Taschen mit einem halben Fladenbrot gefüllt, heute eher schwer bekommt und sie ohne die ganzen schicken Abzeichen gar keinen Spaß machen, hat man sich eine eigene Art der Uniform ausgedacht. Zuerst rasiert man sich den Kopf kahl. Das hat zwar damals fast keiner gemacht, da war eher ein fettiger Scheitel sehr angesagt, aber das war ja auch eine andere Generation von Nazis. Auch der damals sehr beliebte Oberlippenbart, der aussah als hätte man eine Fussmatte vor die Nasenlöcher gelegt, ist heute nur noch bei den wenigsten ein Thema.
Damit aber nicht genug, denn immerhin will man ja nicht mit den ganzen Hipstern verwechselt werden, denn ein rasierter Kopf ist inzwischen ja dummerweise relativ gesellschaftsfähig geworden. Bomberjacke, weißes Shirt, Jeans (wahlweise abgeschnitten), weiße Socken und Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln runden das Bild ab, um Verwechslungen auf der Straße auszuschließen. Idealerweise legt man sich noch ein paar Tattoos zu, damit man morgens mit dem Blick in den Spiegel gleich aufgrund der tätowierten Parolen, angestachelt und schlecht gelaunt in den Tag starten kann.

6. ESSEN UND TRINKEN:
Getrunken wird Alkohol. Da man ja nicht zum Job muss, da dieser ja von einem Ausländer übernommen wurde, kann man auch getrost Morgens damit anfangen und hat so gleich das Frühstück abgedeckt. Idealer Weise trinkt man deutsches Bier, oder Korn, oder beides. Wodka, Whiskey und Champagner, sind genauso untersagt wie französische, italienische, spanische oder sonstige nicht deutsche Weine. Das ist aber nicht schlimm, denn Nazis sind nicht wirklich als Weinverkoster oder gar Önologen bekannt.
Beim Essen warten gleich die nächsten Herausforderungen. Hier ist es fast einfacher die erlaubten Speisen, als die verschmähten zu erwähnen. Kartoffeln, Wurst, Braten, Eintöpfe, Sauerkraut und Kohl ist in jeder Kombination gestattet. Pizza, Gyros, Sushi, oder gar Döner sind ebenso nicht gestattet, wie jede Art von Burger, auch wenn er Hamburger heißt und damit zumindest deutsch klingt. Bleibt immer noch die Currywurst... auch wenn das Gewürz... ach lassen wir das.

7. FAMILIE:
Bei der Suche nach der richtigen Frau für eine Familie gibt es ein ganz ungewöhnliches Problem, denn obwohl die Mehrheit der Menschheit weiblichen Geschlechts ist, gibt es unter den Nazis deutlich mehr Männer als Frauen. Klar gibt es auch Frauen, die sich dieser Gesinnung unterwerfen, aber es gibt ja auch Frauen, die sich die Lippen in Schlauchboote umwandeln lassen, weil sie meinen, dass das gut aussieht.
Die richtige Partnerin zu finden ist relativ schwierig, denn es gibt zwar reichlich Singlebörsen, die sogar die User selektieren, aber eben eher nach Akademikern oder "ganz normalen Menschen", wie Cosma-Shiva Hagen, aber eben nicht nach Herkunft. Eine Singlebörse mit dem Namen "NaziScout24" hätte nicht nur Verfassungsrechtlich ein Problem am Markt, sondern aufgrund der geringen User und der fehlenden Liquidität der meisten Nazis, auch keine Chancen einem Betreiber Gewinne zu garantieren.
Also bleibst nur die Schwester eines "Kameraden", sofern diese denn auch die gleiche Gesinnung hat. Man sagt zwar Liebe macht Blind, aber in der Regel kann die Liebe auch Rassismus nicht ausblenden. Nachdem dann alle Schwestern von den Kumpels irgendwie verteilt wurden und entsprechende Nachkommen gezeugt und geboren wurden, hat man die Wahl des korrekten Namens vor sich. Viel Auswahl hat man da auch nicht, wenn man was auf sich hält. Am Ende heißen alle Kinder wohl Erwin, Hans, Franz, Herrmann, Elfriede oder Hannelore. Das könnte dazu führen, dass man in ein paar Jahren schon am Namen die Gesinnung erkennt.

Am Ende bleibt festzuhalten, dass ein Nazi sich das Leben selbst schwer macht, weil er durch seine Engstirnigkeit und seinem Hass auf andere Kulturen nicht in der Lage ist,  die tatsächlichen Probleme zu erkennen. Das Problem liegt nicht nicht bei Anderen, sondern hauptsächlich bei einem selbst. Sicherlich spielt die Erziehung und das persönliche Umfeld eine wichtige Rolle. Es ist selbstverständlich auch viel einfacher, die Schuld am eigenen Versagen bei Anderen zu suchen, aber es ist eben nicht der richtige Weg.
Mangelnde soziale Kompetenz ist einfach ein gesellschaftliches Problem unserer Zeit,  das sich auch in der Gier einiger weniger widerspiegelt, die scheinbar nicht reich genug sein können,  egal was Menschen dafür erleiden müssen.
Die Nazis sind durch ihre Gewaltbereitschaft und ihren Hass gegenüber fremden Kulturen eine Gefahr, die man nicht unterschätzen darf,  denn das hatte schon einmal furchtbare Folgen,  die sich niemals wiederholen dürfen.

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